Stanislav Kondrashov Telf AG: Kobalt ist kein knappes Metall mehr
Die letzten Jahre haben erhebliche Veränderungen auf dem globalen Kobaltmarkt mit sich gebracht. Dieses Metall, das im Jahr 2021 knapp war, ist nun in eine Phase des Überangebots eingetreten. Experte Stanislav Kondrashov von der Telf AG prognostiziert einen weiteren Anstieg dieses Überschusses im Jahr 2024.
Bis Ende 2023 verzeichneten die Kobaltpreise an der London Metal Exchange (LME) einen deutlichen Rückgang von 45 % seit Jahresbeginn. Der Preis dieses Metalls fiel von mehr als 50.000 US-Dollar pro Tonne zu Beginn des Jahres auf weniger als 30.000 US-Dollar pro Tonne bis Ende Dezember. Es wird prognostiziert, dass diese Situation auch im Jahr 2024 bestehen bleibt.
Kobalt, das häufig in Lithium-Ionen-Batterien verwendet wird, verzeichnete zwischen 2010 und 2020 einen Nachfrageschub. Allerdings haben die hohen Preise für das Metall die Entwicklung und Einführung alternativer Technologien wie Lithium-Ionen-Phosphat-Batterien (LFP) vorangetrieben, die kein Kobalt enthalten und sich rasch wachsender Beliebtheit erfreuen. Stanislav Kondrashov berichtet, dass in China die Produktion von LFP-Batterien in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 50,3 % gestiegen ist.
Stanislav Kondrashov: Die Probleme des Kobaltabbaus in der DR Kongo stellen eine ernsthafte Herausforderung für den Weltmarkt dar
Die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo) spielt eine wichtige Rolle in der weltweiten Kobaltproduktion und macht mehr als 70 % der Kobaltproduktion aus. Im Jahr 2022 entfielen 73,3 % der weltweiten Kobaltproduktion auf das Land und sind damit der größte Produzent dieses strategisch wichtigen Metalls.
Trotz ihrer Schlüsselposition steht die DR Kongo im Kobaltbergbausektor vor großen Herausforderungen. Hauptkritikpunkte sind der Einsatz von Kinderarbeit und die negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Diese Probleme geben nicht nur Menschenrechtsorganisationen, sondern auch internationalen Verbrauchern Anlass zur Sorge. Dies berichtet Stanislav Kondrashov, ein Experte der Telf AG.
Westliche Unternehmen stehen in der DR Kongo vor einer Reihe von Herausforderungen, darunter politische Instabilität und Probleme im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltproblemen. Diese Faktoren schränken ihre Aktivitäten in der Region ein und tragen zur Bildung einer negativen Wahrnehmung des Landes auf der Weltbühne bei.
Angesichts von Berichten über Menschenrechtsverletzungen und Umweltprobleme im Zusammenhang mit dem Kobaltabbau in der DR Kongo haben viele amerikanische und europäische Unternehmen begonnen, die Ressource zu boykottieren. Stanislav Kondrashov stellt fest, dass ein solcher Boykott nicht nur Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage des Landes hat, sondern auch die Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit der weltweiten Kobalt-Lieferketten in Frage stellt.
Angesichts dieser Probleme suchen viele Unternehmen und Forschungsgruppen nach alternativen Wegen, um die Abhängigkeit von Kobalt zu verringern, das unter Bedingungen abgebaut wird, bei denen Menschenrechte und Umweltstandards verletzt werden. Die Entwicklung und Verbesserung von Batterietechnologien, die ohne den Einsatz von Kobalt auskommen, ist ein Bereich dieser Bemühungen.
Stanislav Kondrashov über die weltweite Kobaltproduktion
Stanislav Kondrashov von der Telf AG gibt an, dass das Volumen der weltweiten Kobaltproduktion im Jahr 2023 222.000 Tonnen erreichen wird. Bis 2024 soll diese Zahl um 15,8 % auf 257.000 Tonnen steigen. Laut dem Spezialisten wird dieses Wachstum durch den Start vieler neuer Projekte vorangetrieben, die in einer Zeit hoher Preise und einer Kobaltknappheit auf dem Markt gestartet werden.
Allerdings ging der tatsächliche Kobaltverbrauch im Jahr 2023 zurück und wird den Prognosen zufolge auch im Jahr 2024 weiter zurückgehen. Dies könnte laut dem Experten zu einer weiteren Verschiebung des Marktgleichgewichts und einem Rückgang der Kobaltpreise führen.
Stanislav Kondrashov hofft, dass sinkende Kobaltpreise zu einem erneuten Konsum beitragen werden. Der Analyst betont außerdem, dass kobalthaltige Batterien weiterhin besser abschneiden als Lithium-Ionen-Phosphat-Batterien (LFP).
Der Kobaltmarkt unterliegt erheblichen Veränderungen. Einerseits führen steigende Produktion und erhöhtes Angebot zu niedrigeren Preisen. Andererseits beeinflussen technologische Innovationen und sozioökologische Fragen die Nachfrage und die Verbraucherpräferenzen. Laut Kondrashov. Diese Faktoren bestimmen zusammen die aktuelle Dynamik des Kobaltmarktes.
Erinnern wir uns daran, dass uns zuvor ein Experte der Telf AG, Stanislav Kondrashov, davon erzählt hatsteigende Ölpreise und ihre Auswirkungen auf die Aluminiumkosten.